Ausstellung des Eisenbahnclubs Eggenfelden eröffnet - weitere Ausstellung am kommenden Sonntag
Doris Kessler
Neuer Bahnhof, neues Konzept, neue, zusätzliche Räumlichkeiten in der Schießstättgasse 3A: Viel hat sich seit der letzten Ausstellung im Jahr 2019 beim Modelleisenbahnclub Eggenfelden getan. Am ersten Ausstellungstag gab es viel Lob für Verein und Jugendarbeit – und viel zu sehen und zu entdecken. Die nächste Gelegenheit zum Schauen und Staunen ist am Sonntag, 25. September, ab 10 Uhr.
Man wollte in diesem Jahr vor die Corona-Herbstwelle kommen – und so hat der Modelleisenbahnclub Eggenfelden, wie Vorsitzender Markus Linsmeier bei der Eröffnung betonte, seine alljährliche November-Ausstellung heuer in den September vorverlegt. Zudem geht man in Sachen Bewirtung neue Wege und hat diese nach draußen verlagert – gegrillt wird unter freiem Himmel, gespeist im eigens aufgestellten Zelt. Nicht nur im Miniaturformat wurde in den vergangenen drei Jahren eifrig gebaut, sondern auch im Großen: Wo sonst unter einem Vordach Utensilien gelagert wurden, bietet nun ein gemauerter Anbau Platz – an den Ausstellungssonntagen für Spielanlagen und Bastelecken für die kleinen Besucher.
Der Modelleisenbahnclub Eggenfelden ist mit seinen 200 Mitgliedern der größte seiner Art in Bayern. Darüber hinaus, freut sich Vorsitzender Markus Linsmeier, arbeiten 40 Kinder und Jugendliche im Verein eifrig mit – und zwar so erfolgreich, dass man diese Sparte nun in einen eigenen Jugendverein inklusive eigener Kassenführung ausgegliedert hat. Das Engagement des Vereins hat bei der offiziellen Ausstellungseröffnung viel Lob erhalten. Stefan Hild, der für die erkrankte Vereinsreferentin Karin Forstner als Schirmherr eingesprungen war und selbst seit 30 Jahren Mitglied beim MEC ist, freute sich darüber, dass der Club die Stadt überregional repräsentiere und eine hervorragende Jugendarbeit leiste. Dass sich der Verein so toll entwickle, sei unter anderem der beispiellosen Arbeit des langjährigen Vorsitzenden Alfred Schropp geschuldet, die nun mit dem neuen, engagierten Vorsitzenden Markus Linsmeier zukunftsfähig weitergeführt werde.
Auch stellvertretender Landrat Werner Schießl, ebenfalls Mitglied im Verein, lobte dessen Wirken: "Das, was hier geschaffen wurde, ist wirklich hervorragende Arbeit." Kein Mitglied – "noch nicht" – ist Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl, wie dieser in seinem Grußwort anmerkte. Gekommen war er trotzdem nach Eggenfelden, denn ein Besuch der Ausstellung schaffe Momente des Glücks, rege die Fantasie an, "und es ist eine sehr wertvolle Arbeit, die der Verein hier leistet", so Pröckl. Außerdem gefalle es ihm, dass man den alten Hamburger Hafen nun entfernt habe – zugunsten des neuen Bauwerks, das bald Einzug im Erdgeschoss halten soll: der Arnstorfer Bahnhof.
Vorsitzender Markus Linsmeier führte die Ehrengäste dann in einer Runde durch das Vereinsgebäude, das auf vier Stockwerken allerlei zu entdecken bietet. Im Untergeschoss ist die Feinmechanik untergebracht, ein perfekter Ort für Tüftler und Technikinteressierte, denn hier werden zum Beispiel die Loks repariert. Im Erdgeschoss ist die Rottalbahn ausgestellt, samt Kaismühle, Sandwirt und dem neu installierten Bahnhof Sulzbach inklusive Schattenbahnhof. Auch die Westernanlage, gestiftet von Heinz Sieg, ist dort zu finden und wurde um neue, handgeschnitzte Häuser – jedes ein Unikat – erweitert. Ebenfalls zu entdecken: ein Bahnbetriebswerk und eine alte 70er-Jahre-Anlage aus Mattighofen, die Kindheitserinnerungen weckt, sowie die Winterlandschaft.
Im ersten Stock steht die Clubanlage samt Feuerwerk und Stadtpfarrkirche, wo der älteste Teil nun abgebaut wurde und gerade ein neuer Unterbau entsteht. Dringend nötig, sagt Markus Linsmeier, sei das gewesen, "es ist schon erstaunlich, dass da bislang über wacklige Spanplatten und Bierfilzl tatsächlich Züge drüber gefahren sind." Im zweiten Stock hat die Jugend ihre Anlage weitergebaut, inzwischen fahren die Züge schon, auch das Hochgebirge der N-Anlage ist bereits zu sehen. Übrigens baue der Verein, so Linsmeier, mittlerweile auch immer wieder Anlagen nach Kundenauftrag – "damit haben wir uns ein weiteres Standbein erarbeitet".