Ab 12. November an drei Sonntagen
Von Doris Kessler
Adé Hamburg, willkommen Arnstorf – ein klares Signal zur Regionalisierung des Zugverkehrs hat der Modelleisenbahnclub Eggenfelden in diesem Jahr gesetzt. Dort wird nämlich gerade der alte Arnstorfer Bahnhof samt Lokschuppen nachgebaut.
Ab Sonntag, 12. November, öffnet der Modelleisenbahnclub Eggenfelden wieder an drei Sonntagen im November sowie am Samstag, 6. Januar 2024, seine Pforten für die jährliche Ausstellungen in den Clubräumen in der Schießstättgasse 3a. Getan hat sich auch in diesem Jahr eine Menge, insbesondere im Erdgeschoss. „Den Hamburger Hafen mussten wir leider entsorgen“, bedauert MEC-Vorsitzender Markus Linsmeier. Zu groß war der Verschleiß an Gleisen und Co., so dass man diese Entscheidung schweren Herzens treffen musste. An seine Stelle rückt nun die Westernanlage aus dem Jahr 1935. Jedes Haus ist hier von Hand geschnitzt, pro Gebäude hat der Bauherr dafür einst rund 120 Stunden Arbeit investiert.
An den alten Platz der Westernanlage indes kommt ein Bahnhof, den es längst nicht mehr gibt: der Arnstorfer Bahnhof. Bauherr Oskar Ulm hat dafür alte Pläne, Fotos und Zeichnungen von Architekt Rudolf Asböck bekommen und war in diesem Jahr damit beschäftigt, den Rohbau des historischen Gebäudes nachzubauen. „Ein wirklich schöner Bahnhof mit einem tollen Lokschuppen“, schwärmt Ulm, Dort, wo heute der Bockerlbahnradweg verläuft, war noch vor ein paar Jahrzehnten eine recht aktive Bahnstrecke, die von Arnstorf über Simbach bei Landau und Aufhausen nach Landau an der Isar führte. Diesen Bahnhof reaktiviert man nun – zumindest im Maßstab 1:87. Auf einen Lückenschluss zur angrenzenden Rottalbahn indes wird verzichtet. Doch auch dort hat sich in den vergangenen Monaten einiges getan. Die Felder wurden mit Mais „bepflanzt“, neue Bäume gebastelt und eine Badestelle an der Rott installiert.
Im ersten Stock steht die Clubanlage samt Feuerwerk und Stadtpfarrkirche, auf völlig neuem Unterbau, die alten Spanplatten, nivelliert mit Bierfilzl, sind endgültig Geschichte. Ebenso wie der alte Stadtbahnhof. Der wurde 2021 saniert und soll nun auch ein neues Bahnhofsgebäude bekommen. „Bislang stand dort der Bahnhof Bonn“, sagt Linsmeier, ein Kaufprodukt, „den hat halt jeder.“ Weil aber ein Aushängeschild des Vereins das Talent zum maßstabsgetreuen Nachbau ist – bestes Beispiel dafür ist das Modell der Eggenfeldener Stadtpfarrkirche, das 2017 auf der Clubanlage Einzug hielt – hat man sich nun dafür entschieden, den Bahnhof Simbach nachzubauen. Der Rohbau steht bereits, und auch die Gleise haben schon ihren festen Platz – sieben Stück. Ganz so viele hat das Original freilich nicht, „aber Simbach war früher ein wichtiger Knotenpunkt nach Österreich“, sagt Linsmeier. Ganz besonders beliebt bei den Kindern sind die Knöpfe an der Außenseite der Anlage, die bei Betätigung das eine oder andere Geheimnis preisgeben.
Im zweiten Stock hat die Jugend ihre Anlage weitergebaut, neu ist dort in diesem Jahr eine weitere Anlage: ein bayerischer Lokalbahnhof aus dem Jahr 1910. „Ein Geschenk, das wir nun überabeitet haben“, so Linsmeier. Ebenfalls ein Geschenk ist der „Schweizer Bahnhof“, dessen Besitzer die Anlage nicht ins Altenheim mitnehmen durfte – nun kommt sie beim Modelleisenbahnclub Eggenfelden zu neuen Ehren. Ebenfalls wieder zu bestaunen ist die Winterlandschaft im Schaukasten (Spur N) und auch die Abbildung des Jasper Nationalparks in Spur Z – die kleinste Spur, die es in diesem Segment gibt. Jener Nachbau wartet noch mit einer weiteren Besonderheit auf: „3125 Bäume wurden dort installiert“, verrät Ehrenvorstand Alfred Schropp. Alle sind Marke Eigenbau, „als wir sie gepflanzt haben, hat unsere Jugend sie gezählt. Heute könnte man sie nämlich nicht mehr zählen“, so Schropp.
Die Ausstellung des Modelleisenbahnclubs Eggenfelden ist an folgenden Tagen zu besuchen: Sonntag, 12. November, Sonntag, 19. November, Sonntag, 26. November sowie Samstag, 6. Januar 2024, jeweils von 10 bis 17 Uhr.